Ratgeber und Selbsthilfe: Leukämie und Fruchtbarkeit
Leukämie betrifft den ganzen Körper. Die zur Therapie eingesetzte Chemotherapie – insbesondere vor einer Stammzelltransplantation – ist deshalb meist sehr hoch dosiert. Das führt bei vielen Betroffenen dazu, dass ihre Keimzellen Schaden nehmen und sie unfruchtbar werden. Bei einem Teil kehrt die Fruchtbarkeit nach Monaten oder Jahren wieder zurück, bei anderen bleibt die Unfruchtbarkeit bestehen.
Ob die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa spielen Alter und Geschlecht des Patienten eine Rolle. Bei Kindern vor der Pubertät scheinen die Fortpflanzungsorgane durch eine Chemotherapie weniger geschädigt zu werden, als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Männer sind nach der Therapie seltener dauerhaft unfruchtbar als Frauen. Darüber hinaus haben auch die Form der Leukämie sowie die Dauer und Dosis der Medikation einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.
Vor der Behandlung mit dem Arzt über Fruchtbarkeit sprechen
Natürlich steht bei einer lebensgefährlichen Krankheit wie Leukämie eine schnelle und effektive Therapie im Vordergrund. Zudem können sich Kinder noch keine Gedanken über einen möglichen späteren Kinderwunsch machen. Dennoch kann es – vor allem für erwachsene Betroffene – sinnvoll sein, vor Therapiebeginn mit dem Arzt über mögliche Maßnahmen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu sprechen.
Bei Männern und Jungen, die bereits in der Pubertät sind, können beispielsweise vor der Chemotherapie Samenzellen eingefroren werden. Dieses Verfahren gehört inzwischen zum Standard vieler Kliniken. Die Partnerin kann dann später mithilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger werden.
Bei Männern und Jungen, die bereits in der Pubertät sind, können beispielsweise vor der Chemotherapie Samenzellen eingefroren werden. Dieses Verfahren gehört inzwischen zum Standard vieler Kliniken. Die Partnerin kann dann später mithilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger werden.
Erhaltung der Fruchtbarkeit: schwieriger bei Frauen
Bei Frauen mit Leukämie ist es schwieriger, ihnen später eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Möglich sind die Kryokonservierung von unbefruchteten und befruchteten Eizellen und das Einfrieren von Eierstockgewebe, in dem unreife Eizellen enthalten sind. Da befruchtete Eizellen in Deutschland nicht eingefroren werden dürfen, werden sie oft im Vorkernstadium kryokonserviert. Dabei werden Eizellen eingefroren, in die bereits ein Spermium eingedrungen, deren Kern jedoch noch nicht mit dem des Spermiums verschmolzen ist. Die Eizelle ist damit im strengen Sinne noch nicht befruchtet. Dieses Verfahren wird jedoch meist nur für Ehepaare angeboten. Es ist also nur für verheiratete Frauen mit Leukämie geeignet.
Weitere Verfahren zur Erhaltung der Fruchtbarkeit befinden sich noch in der Erprobung, geben aber Anlass zur Hoffnung. Etwa könnten künftig begleitend zur Chemotherapie Medikamente eingesetzt werden, die die Eierstöcke vor Schäden schützen. Risiko und Nutzen der fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen müssen jedoch immer gut gegeneinander abgewogen werden.
Weitere Verfahren zur Erhaltung der Fruchtbarkeit befinden sich noch in der Erprobung, geben aber Anlass zur Hoffnung. Etwa könnten künftig begleitend zur Chemotherapie Medikamente eingesetzt werden, die die Eierstöcke vor Schäden schützen. Risiko und Nutzen der fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen müssen jedoch immer gut gegeneinander abgewogen werden.
Kassenleistung Kryokonservierung bei Krebs
Die gesetzlichen Krankenkassen sollen in Zukunft bei Bedarf die Kryokonservierung bei Krebspatienten für Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 40. Lebensjahr und für Jungen und Männer bis zum vollendeten 50. Lebensjahr übernehmen.
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