Bradykarde Herzrhythmusstörungen (Bradykardie)
Wenn das Herz zu langsam schlägt
Schlägt das Herz zu langsam, also weniger als 60-mal in der Minute, spricht der Arzt von einer bradykarden Herzrhythmusstörung (von bradys, griech. = langsam, träge) oder auch Bradykardie. Ein langsamer Herzschlag ist an sich noch keine Krankheit.

Bei gut trainierten Sportlern ist ein Ruhepuls von 40 Schlägen pro Minute beispielsweise völlig normal. Auch im Schlaf sinkt die Pulsfrequenz deutlich ab. Oft wird ein zu langsamer Herzschlag zufällig entdeckt. Wenn er keine Beschwerden verursacht, muss er auch nicht behandelt werden.
Gehirn braucht kontinuierlich Sauerstoff
Ein langsamer Herzschlag wird gefährlich, wenn die ausgeworfene Blutmenge nicht mehr ausreicht, das Gehirn kontinuierlich mit Sauerstoff zu versorgen. Dauert der Sauerstoffmangel nur sehr kurz an, verspürt der Patient lediglich Schwindel. Ist die Hirndurchblutung sekundenlang unterbrochen, kommt es zu einer Synkope, einem kurzen Bewusstseinsverlust („Umfallen“).
Ursache: Fehler in Erregungsbildung oder Erregungsleitung
Ein zu langsamer Herzrhythmus kann durch Störungen in unterschiedlichen Abschnitten der Erregungsbildung und -leitung verursacht sein. Gehen vom herzeigenen Erregungszentrum, dem Sinusknoten, zu wenige Impulse pro Minute aus, spricht der Arzt von einer Sinusbradykardie. Folgende Krankheiten und Faktoren können die Impulsgebung durch den Sinusknoten bremsen:
- KHK und Herzinfarkt
- Myokarditis
- Kardiomyopathie
- Hypothyreose
- Erhöhter Hirndruck
- Karotissinussyndrom
- Medikamente wie Digitalisglykoside, Kalzium-Antagonisten oder Betablocker.
EKG zur Diagnose von Bradykardien
Meist reichen EKG, Langzeit- und Belastungs-EKG aus, um die richtige Diagnose zu stellen. Manchmal hilft eine elektrophysiologische Untersuchung weiter. Dabei werden mithilfe eines speziellen Herzkatheters die elektrischen Ströme im Herzen direkt gemessen.
Therapie bradykarder Herzrhythmusstörungen
Die Behandlung richtet sich danach, wie ausgeprägt die Beschwerden sind und ob es eine Ursache gibt, die behoben werden kann. Verlangsamen beispielsweise Medikamente wie
- Digitalisglykoside
- Kalzium-Antagonisten oder
- Betablocker
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