Ursachen und Risikofaktoren für Gallensteine
Die Ursache für Gallensteine (Cholelithiasis) ist meist eine veränderte Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. Galle besteht aus:
Ursachen für eine Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin und damit für Gallensteine können sein:
- Gallensäuren (sie sind wichtig für den Fettstoffwechsel)
- Cholesterin
- Gallenfarbstoffen (vor allem Bilirubin, das beim Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in der Leber entsteht)
- Stoffwechselprodukten
- Salzen
- Schleimstoffen
Ursachen für eine Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin und damit für Gallensteine können sein:
- genetische Veranlagung: Es gibt vererbbare Stoffwechselstörungen, die dazu führen, dass die Betroffenen zu wenig einer bestimmten Gallensäure oder zu viel Cholesterin produzieren. Darüber hinaus erhöht eine ganz bestimmte genetische Veranlagung das Risiko für Gallensteine deutlich. Das Gen, das dabei verändert ist, steuert eine molekulare Pumpe, die Cholesterin aus der Leber in die Gallenwege pumpt. Diese Pumpe arbeitet bei dieser genetischen Veränderung ununterbrochen. Das kann die Ursache für Gallensteine sein. Das Risiko Gallensteine zu bekommen ist bei den betroffenen Menschen (etwa 10 Prozent der Bevölkerung Europas) zwei- bis dreimal so hoch wie bei Personen, die das veränderte Gen nicht in sich tragen.
- Übergewicht, falsche Ernährung, Fastenkuren, Radikaldiäten: Eine ungünstige Ernährung mit viel Cholesterin kann die Ursache für Gallensteine sein. Bei Menschen, die sich ballaststoffarm ernähren, passiert die Nahrung den Darm langsamer. Auch das kann die Bildung der Steine begünstigen, da vermehrt Fette und insbesondere Cholesterin aus dem Blut aufgenommen werden. Doch auch Fastenkuren und Radikaldiäten – und die damit verbundene schnelle Gewichtsabnahme – können die Ursachen für Gallensteine sein. Denn wird kaum Nahrung aufgenommen, wird die Gallenblase nicht regelmäßig entleert. Dadurch können sich Gallensteine bilden.
- Schwangerschaft: Auch eine Schwangerschaft kann dazu führen, dass die Gallenblase weniger gut entleert wird und damit die Steinbildung begünstigen. Zum einen verdrängt der wachsende Fötus die Gallenblase zum anderen ist die Muskeltätigkeit vermindert. Darüber hinaus entstehen während einer Schwangerschaft vermehrt weibliche Geschlechtshormone, die in der Leber abgebaut werden – besonders nach der Geburt, wenn der Östrogen-Spiegel sich wieder normalisiert. Das dabei entstehende überschüssige Abbauprodukt wird als Cholesterin über die Galle ausgeschieden. Kurz nach einer Geburt ist das Risiko für Gallensteine also besonders hoch.
- Einnahme von Östrogenen: Frauen, die Östrogene einnehmen – beispielsweise in einer Anti-Baby-Pille oder als Hormonersatztherapie in den Wechseljahren – haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Gallensteine.
- Bestimmte Erkrankungen: Auch einige Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Leberzirrhose, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Überfunktion der Nebenschilddrüse können Ursache für die Entstehung von Gallensteinen sein.
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