Depressionen: abhängig von Wetter und Jahreszeit
Die dunkle Jahreszeit mit trübem Wetter und wenig Sonne macht sich bei vielen durch niedergeschlagene Stimmung, Lustlosigkeit, Müdigkeit oder Gewichtszunahme bemerkbar. Während dieser Zeit kann man auch um mehr als zehn Prozent häufiger Depressionen beobachten. Man bezeichnet dieses Phänomen auch als saisonale Depression.
Dagegen kommt es in der warmen Jahreszeit häufiger zu Suiziden. „Seit langem ist bekannt, dass sich Suizide im Allgemeinen im Frühling und Sommer häufen, wofür aber keine stichhaltigen Erklärungen vorliegen. Die saisonale Variation gibt es sowohl in Ländern der nördlichen als auch in denen der südlichen Hemisphäre“, erklärt Prof. Dr. Thomas Bronisch vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München.
Nord-Süd-Gefälle bei Depressionen
Eine eindeutige Zuordnung der Faktoren „schlechtes Wetter“ und Depression ist nicht möglich, dennoch lässt sich in Europa ein Nord-Süd-Gefälle feststellen: So sind die niedrigsten Suizidzahlen eher in Ländern mit warmem und sonnigem Wetter wie Griechenland, Portugal und Italien zu finden, hohe Zahlen dagegen in den nördlicheren Ländern Dänemark und Finnland mit langen Wintern und kurzen Sommern. Neben dem Wetter spielen jedoch auch soziale und soziographische Komponenten des Landes wie Familiensinn, Mentalität, Religiosität, Arbeitsmarkt und so weiter eine Rolle. So werden außerordentlich viele Suizide in den baltischen Ländern Litauen, Estland und Lettland verzeichnet.
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