Demenz nach Schlaganfall
Nach einem Schlaganfall ist das Risiko, an einer vaskulären Demenz zu erkranken, deutlich erhöht. Wie die Krankheiten zusammenhängen und Sie vorbeugen können.

(Berlin – 18.02.2019) Wer bereits einen Schlaganfall erlitten hat, hat gegenüber Gleichaltrigen ohne Vorbelastung ein viel höheres Risiko, erneut einen Schlaganfall zu erleiden. Nach mehreren Hirninfarkten steigt auch die Wahrscheinlichkeit an einer vaskulären, also an einer gefäßbedingten Demenz zu erkranken auf bis zu 40 Prozent an. Wie beide Krankheiten zusammenhängen – und eine Prävention gelingen kann.
Schlaganfall in Deutschland
Mehr als 260 000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. „Dabei werden Nervenzellen in einem bestimmten Areal des Gehirns durch ein verstopftes oder geplatztes Gefäß geschädigt", sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft. „Die Patienten zeigen Symptome wie beispielsweise eine halbseitige Lähmung der Gesichts- oder Körpermuskulatur und können möglicherweise nicht mehr richtig sprechen."
Unterschied zwischen vaskulärer Demenz und Alzheimer Demenz
Neueste Untersuchungen bestätigen, dass bereits einzelne Schlaganfälle in strategisch wichtigen Hirnregionen zu Gedächtnisstörungen und in seltenen Fällen zu einem dementiellen Syndrom führen können. Diese Form der sogenannten vaskulären Demenz entsteht durch eine gestörte Blutversorgung des Hirngewebes, vor allem, wenn sich mehrere Schlaganfälle ereignen. „Während ein Schlaganfall diesbezüglich meistens noch nicht so kritisch ist, steigt das Risiko eine vaskuläre Demenz zu erleiden nach mehreren Ereignissen stufenweise an“, sagt Schäbitz. Im Gegensatz dazu entwickelt sich die Alzheimer-Demenz chronisch fortlaufend. Hier wird die Gedächtnisstörung durch das langsame Absterben von Nervenzellen ausgelöst. Während bei der Alzheimer Demenz das Kurzzeitgedächtnis sowie die zeitliche und räumliche Orientierung früh gestört sind, stehen bei Personen mit vaskulärer Demenz Konzentrations- und Denkstörungen aber auch Störungen in Abläufen von Alltagsfunktionen sowie Gangstörungen im Vordergrund.
Risikofaktoren und Vorbeugemaßnahmen
Bei Schlaganfall und vaskulärer Demenz sind die Risikofaktoren identisch. „Hierzu zählen ein zu hoher Blutdruck, bestimmte Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern und Diabetes mellitus. Und auch Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Rauchen und mangelnde Bewegung erhöhen die Gefahr für einen Schlaganfall und damit für eine vaskuläre Demenz", sagt Professor Dr. med. Martin Dichgans, zweiter Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft.
Maßnahmen, die einem Schlaganfall vorbeugen können, wirken auch dieser Form der Demenz entgegen. Besonders Menschen, die bereits einen oder mehrere Hirninfarkte hatten und Personen, die ein erhöhtes Risiko dafür haben, sollten daher gezielt vorbeugen. Professor Schäbitz sagt: „Mit ausreichender Bewegung – etwa einer halben Stunde pro Tag – und einer gesunden Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salaten, Hülsenfrüchten und Fisch kann einem Schlaganfall gezielt vorgebeugt werden." Raucher sollten sich zudem den Griff zur Zigarette abgewöhnen. Außerdem sollten Menschen mit Bluthochdruck diesen medikamentös richtig einstellen lassen.
Maßnahmen, die einem Schlaganfall vorbeugen können, wirken auch dieser Form der Demenz entgegen. Besonders Menschen, die bereits einen oder mehrere Hirninfarkte hatten und Personen, die ein erhöhtes Risiko dafür haben, sollten daher gezielt vorbeugen. Professor Schäbitz sagt: „Mit ausreichender Bewegung – etwa einer halben Stunde pro Tag – und einer gesunden Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salaten, Hülsenfrüchten und Fisch kann einem Schlaganfall gezielt vorgebeugt werden." Raucher sollten sich zudem den Griff zur Zigarette abgewöhnen. Außerdem sollten Menschen mit Bluthochdruck diesen medikamentös richtig einstellen lassen.
Vorhofflimmern als Risikofaktor für Demenz
Aktuelle Studien zeigen einmal mehr, dass Vorhofflimmern als mögliche Schlaganfallursache ein wichtiger Risikofaktor für Demenz ist. „Daher muss nach einem Schlaganfall intensiv danach gesucht werden und wenn das Vorhofflimmern festgestellt wird, müssen Patienten unbedingt mit der Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung – also mit einer oralen Antikoagulation – behandelt werden. „Wer nach dem ersten Schlaganfall seinen Lebensstil umstellt und seine Risikofaktoren konsequent behandelt, kann nicht nur das Risiko erheblich reduzieren, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden, sondern beugt effektiv der Entwicklung einer vaskulären Demenz vor", sagt Schäbitz.
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